Zugehörige Pressemeldung - 2015
Wir tun was!
Bienenweiden Überlebenschance für Insekten.
Lich- Birklar (pm) Seit Jahren betreibt der Naturschutzverein Birklar e.V. eine Imkerei. Von Jahr zu Jahr stellen die beiden Imker, Kurt Müller und Walter Kübler fest, dass nach der Weiden- und Obstbaumblüte, sowie der Blüte des Rapses kaum noch Blütenpflanzen im Frühsommer als Nahrungsquellen zur Verfügung stehen. Die wenigen Blütenpflanzen in den Hausgärten und den Feldrainen, die teilweise vielfach noch gemäht werden, reichen nicht aus um den Honigbienen, Solitärbienen, Hummeln, Schmetterlingen und sonstigen Kleininsekten ausreichend Nahrung zu bieten. Die Folge: Geschwächte Bienenvölker und zumindest bei wildlebenden Arten zurückgehende Populationen. Der teilweise starke Insektizideinsatz in der Landwirtschaft sorgt zusätzlich für negative Auswirkungen auf die Lebensweise der Honigbienen und weitere Insektenarten. Einen deutlichen Rückgang der Artenvielfalt ist unaufhaltsam.
Der Naturschutzverein hat sich entschlossen dem entgegenzuwirken. In Zusammenarbeit mit dem Garten- und Landschaftsbauer Mathias Müller (Einsaat) und den Landwirten Karsten Ott und Sven Fischer (Bodenbearbeitung) wurde das erste Pilotprojekt, auf einer von der Stadt Lich zur Verfügung gestellten Ausgleichsfläche, angelegt (vgl. Bild 1). Die angelegte „Bienenweide“ weist eine spezielle Pflanzenmischung auf, die bis in den Spätherbst (vgl. Bild 3-4) hinein blühen, und somit ein Nahrungsangebot für Insekten und speziell für die Honigbiene darstellen. Neben dem beschriebenen Grundstück sollen weitere Flächen mit „Bienenweide“ angelegt werden. Hierfür wurden bereits weitere Grundstücke bereitgestellt. Der Vorsitzende Thomas Heyer bedankte sich bei den Projektpartnern für die gute Zusammenarbeit und die Bereitschaft weitere Flächen anzulegen. Das Ergebnis kann derzeit noch bestaunt werden (vgl. Bild 2-4).
Das Projekt „Bienenweiden“ stellt, so T. Heyer, den Anfang eines neuen Konzeptes des Naturschutzvereins dar. In naher Zukunft soll um Birklar, ein rd. 2,5 km langer Insektenwanderweg angelegt werden. Es ist vorgesehen verschiedene Stationen mit entsprechenden Informationstafeln, Insektenhotels sowie Aufbauten zu errichten.
Es ist an der Zeit, dass wir die Mahnung von Albert Einstein ernst nehmen und uns klar wird, dass wenigen Jahren nach Aussterben der Bienen und Insekten für die Menschheit ein Problem entsteht. Viele Obst- und Gemüsesorten werden nicht mehr bestäubt. – Kein Obst und Gemüse, keine Vitamine und Mineralstoffe. Oder wollen wir, dass es so kommt, wie bereits in China? Hier bestäuben hunderte von Hilfswilligen, als Folge von Pestizideinwirkungen an den Insekten, mit einem Pinsel die Obstbäume.
Um unseren Insekten wieder vermehrt eine Lebensgrundlage zu schaffen, bitten wir alle Gartenbesitzer folgende Pflanzen wieder in heimischen Gärten zu pflanzen und zu pflegen: Bäume: Alle Obstsorten, Weiden und Ebereschen.
Sträucher: Liguster, Schneebeere, ungefüllte Rosen, Sommerflieder, Holunder, Berberitze, Schlehe, Weißdorn, Pfaffenhütchen, Schnee Heide und alle Beerensträucher. Stauden und sonstige: Alle Frühjahrsblüher, Bärlauch, Silberwurz, Steinkraut, Thymian, Lavendel, Boretsch, Salbei, Tagetes, Sonnenblumen, Herbstastern und Löwenzahn. Eine Liste weiterer Blütenpflanzen finden Sie auf unserer Internetseite unter www.Naturschutzverein-Birklar.de